Gedenken an den 9. November
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brach eine Welle des Terrors und des Hasses über unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger herein. Deshalb haben wir gestern in Neuss Stolpersteine geputzt, um an Menschen wie Karl Frohwein zu erinnern.
Über 1.400 Synagogen und Betstuben wurden zerstört und verbrannt, 7.500 Wohnungen und Geschäfte sowie jüdische Gotteshäuser und andere Zentren und Symbole des jüdischen Lebens wurden vernichtet. 400 Juden wurden ermordet und weitere 30.000 jüdische Männer wurden kurz darauf in Konzentrationslager deportiert.
Wie George Santayana uns warnte, „wer sich an seine Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie wieder zu holen.“
Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren jüdischen Freundinnen und Freunden, aber auch gegenüber uns selbst und allen unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Seit dem brutalen und feigen Angriff der Hamas auf unschuldige Familien und Partygänger an dem festlichen Feiertag von Simchat Tora, erleben Juden weltweit eine widerliche Welle des Hasses und der Gewalt. Während Israel sich selbst verteidigt, müssen wir auch dafür sorgen, dass das jüdische Leben in Deutschland erhalten bleibt.
Diejenigen, die Hass und Rassismus nun verbreiten, müssen an den Rand unserer Gesellschaft zurückgedrängt werden. Wir dürfen es nicht zulassen, dass der Antisemitismus wieder seine hässliche Fratze zeigt. Es wird keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben!